Weniger Food Waste dank LogiMen

Im Magen statt im Müll

Täglich landen haufenweise Lebensmittel im Müll. Einerseits geht so viel Geld verloren, andererseits hat die Produktion und Logistik dieser Nahrungsmittel bereits eine Umweltbelastung herbeigeführt, die zu vermeiden gewesen wäre. Mit LogiMen und anderen Massnahmen tut das Seelandheim aktiv etwas gegen den Food Waste.

 

Über LogiMen
LogiMen ist ein elektronisches Menüwahlsystem, das vor mehr als einem Jahr im Seelandheim eingeführt wurde und seitdem erfolgreich betrieben wird. Das System wird sowohl im Bereich Alter als auch im Bereich Menschen mit Beeinträchtigung eingesetzt.

Nebst den Stammdaten der Bewohnenden können Allergien oder Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel darin hinterlegt werden. Sobald die Küche die verschiedenen Menüangebote für die Bewohnenden aufgeschaltet hat, können die Mitarbeitenden der Pflege und Betreuung bei den Bewohnenden den Essenswusch für Mittag und Abend erfragen. Den Bewohnenden steht mit acht verschiedenen Auswahlmöglichkeiten der Hauptmahlzeiten sowie Zuwahlmöglichkeiten von Salat bis Dessert eine sehr grosse Auswahl zur Verfügung.

Die Wohngruppen wurden bei der Einführung dieses Systems mit iPads ausgerüstet. Sie können die Bestellungen damit direkt bei den Bewohnenden effizient tätigen.

Anders als wenn die Bewohnenden das Standardmenü serviert bekommen, können sie nun die Hauptmahlzeiten aktiv selber wählen. Dies trägt massgeblich zur Lebensqualität der Bewohnenden im Seelandheim bei. Ist aufgrund einer ausserordentlichen Situation die Zeit mal knapp und die Umfrage kann durch das Pflegepersonal nicht zeitgerecht getätigt werden, so müssen unsere Bewohnenden keinesfalls hungern. Das System bestellt in solchen Ausnahmefällen das hinterlegte Standardmenü, welches gemäss den gepflegten Stammdaten auf die Bewohnenden abgestimmt ist.

Speiseabfälle aus der Küche sowie Reste von den Mahlzeiten der Bewohnenden konnten im Seelandheim um ca. 30 % reduziert werden.

Sobald der Bestellzeitpunkt abgelaufen ist, werden in der Küche die gewünschten Mengen genau zubereitet. Pro Bewohnerin und Bewohner wird eine Tablett-Karte mit der Menüwahl ausgedruckt, ähnlich einem Lieferschein. Dieser Lieferschein kommt am Anfang des Anrichtbandes auf das Tablett, somit ist für die Küchenmitarbeitenden genau ersichtlich, was zu schöpfen ist. Dieser neue Prozess steigert die Effizienz massgeblich und vermeidet Fehlerquellen. Vorher gab es Menükarten, auf welchen notiert war, was der Bewohner nicht isst. Anhand dieser Karten wurde die zu kochende Menge bestimmt und das Menü ausgegeben. Da eine ganze Woche mit denselben Karten gearbeitet wurde, mussten diese mit einem grossen Aufwand immer wieder neu sortiert werden.


Ein Beispiel aus der Praxis

Die Seniorin im Sunnehus ist Vegetarierin und isst weder Fleisch noch Fisch – ausser Fischknusperli. Diese mag sie für ihr Leben gerne. In ihren Stammdaten ist vegetarisch hinterlegt. Sie erhält grundsätzlich eine Menüauswahl ohne Fleisch und Fisch. Wenn aber Fischknusperli auf dem Menüplan stehen, so kann das Pflegepersonal, dieses Gericht trotzdem für sie anwählen. Wenn das Menü geliefert wird, ist für die Mitarbeitenden der Pflege auf dem Lieferschein genau ersichtlich, was die Seniorin bestellt hat. Dies sorgt für viel Transparenz.


Was bisher erreicht wurde

Mit LogiMen lässt sich die Produktion viel genauer steuern und eine Überproduktion wird verhindert. Bisher konnten im Seelandheim Speiseabfälle aus der Küche sowie Reste von den Mahlzeiten der Bewohnenden um ca. 30 % reduziert werden, von ca. 3000 Liter auf 2000 Liter im Monat. Weiteres Potenzial ist noch vorhanden. Wir sind bemüht, die Reduktion von Food Waste noch weiter voranzutreiben.

GEGEN DEN FOOD WASTE

  • Die Küche kennt genaue Produktionsmengen dank LogiMen.
  • Aktive Menüwahlmöglichkeit der Bewohnenden verursacht weniger Reste.
  • Abschnitte aus der Rüstküche werden für die eigene Bouillon und Suppen verwendet.
  • Mithilfe bei der Abnahme von Überproduktionen der Landwirtschaft.
  • Mithilfe bei der Abnahme von Produkten, die nicht der Norm entsprechen und deshalb nicht in den Grosshandel gelangen.
Anrichtband in der Produktionsküche

10 TIPPS FÜR ZU HAUSE

  • Gehen Sie nicht hungrig einkaufen.
  • Halten Sie sich beim Einkaufen an Ihren Einkaufszettel.
  • Lassen Sie die Reste im Restaurant einpacken und nehmen Sie sie mit nach Hause.
  • Räumen Sie wöchentlich Ihren Kühlschrank auf und planen Sie angebrauchte Produkte aktiv in deinen Menüplan ein.
  • Vertrauen Sie auf Ihre Sinne und halten Sie sich nicht nur an die Mindesthaltbarkeitsdaten.
  • Denken Sie ans Einfrieren, wenn Sie die spontane Einladung annehmen.
  • Kaufen Sie auch Gemüse, das nicht der Norm entspricht. Der Geschmack ist dadurch selten beeinträchtigt.
  • Kochen Sie die richtige Menge.
  • Achten Sie auf eine sortengerechte Lagerung Ihrer Lebensmittel. Dies verlängert die Haltbarkeit.
  • Kaufen Sie saisonal und lokal ein.

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